Gravelbike trifft Randonneur

Da ist mal wieder etwas Neues über den großen Teich aus Amerika herübergeschwappt und steht in Konkurrenz zu traditionellen europäischen Produkten, Gravelbike trifft Randonneur.
Das Gravelbike vereint moderne Zutaten aus Rennrad und MTB.
Für mein Verständnis unterscheidet sich ein Gravelbike vom Cross-/Querfeldeinrad durch eine andere Geometrie, es sollten folgende Unterschiede aufweisen:

  • ein tieferes Tretlager
  • ein längeres Oberrohr
  • höheres Steuerrohr für entspannteres Sitzen
  • einen längeren Hinterbau um genügend Fußfreiheit zu den Packtaschen zu haben

Dementsprechend unterscheiden sich diese Fahrradtypen in ihren Fahrverhalten.

Sicherlich wird der eine oder andere Anbieter beim Gravelbike mit einer Mischgeometrie zwischen Cyclocross und Gravel arbeiten, andere werden reine Cyclocross-Geometrien verwenden.
Also Augen offenhalten und sich vorher genau überlegen für welche Zwecke man das Fahrrad einsetzen möchte.

Unterschiede sind sicherlich auch all die Befestigungsmöglichkeiten für Gepäckträger/Schutzbleche, Flaschenhalter aber auch bei der Lenkerform des Rennlenkers. Gravelbikes sind durchweg mit Scheibenbremsen ausgestattet. Weitere Merkmals sind ein- oder zweifach Kettenblatt.

Gravelbikes sind in der Regel meist nicht für den Transport von viel Gepäck gemacht, das zeigt einerseits das zulässige Gesamtgewicht des Fahrrades, die Übersetzung und auch die Auslegung der Bremsanlage.
Gepäck wird an diesem Fahrradtyp eher selten traditionell befestigt, daher finden sich in der Regel keine Gepäckträger an diesen Rädern. Taschen werden eher direkt an Rahmen/Lenker/Sattel und Sattelstütze befestigt.

Ich selbst bleibe meinem klassischen Randonneur treu, auch wenn manche sagen, das Fahrrad sei altmodisch.
Für mich ist der problemlose Gepäcktransport einer der wichtigen Punkte, wie auch die entsprechende Verzögerung der Bremsanlage und ein breiter Übersetzungbereich eben mit einem 3-fach Kettenblatt.

Ich bin gespannt, was aus der Kombination beider Fahrradtypen entstehen wird, so manche Komponenten lassen sich an beiden Fahrradtypen verwenden.

Ich habe unter anderem das Centurion Gravelbike crossfire gravel 3000 probegefahren, sehr gut gefallen haben mir das Fahrverhalten und die Lenkerform. Die maximale Zuladung von 100 kg zeugt von der sportlichen Auslegung und schließt so bestimmte Benutzergruppen und Einsatzgebiete aus.