Gravelbike-Erfahrungen, eine Rückschau aus der Sicht eines Mechanikers.

Nachdem Gravelbike in großer Stückzahl seit mehreren Jahren unterwegs sind, läßt sich feststellen, dieser Trend hält weiter an.
Unbestritten sind zahlreiche Vorteile, die dem Fahrradtyp zur Beliebtheit beigetragen haben und das auch noch tun.
Das Hauptargument ist die Freiheit bei der Auswahl der Fahrbahn-/Wegebeschaffenheit.

Vielfach zeigen sich Probleme bei den Laufrädern inform von Speichenbrüchen und Lagerungsproblemen. Die Probleme kommen von den vielfach verwendeten Rennradlaufradsätzen, die den Belastungen nicht immer gewachsen waren. Aber auch einfach schlecht gespeichte Laufräder haben zu diesen Problemen geführt.
Letztendlich spielen auch die fahrerischen Fähigkeiten eine große Rolle.
Inzwischen gibt es spezielle verstärkte Gravel-Laufräder.

Die Montage der Reifen auf den Scheibenbremsfelgen macht vielen Benutzern Probleme, die sie nicht rund auf die Felge bekommen. Hier muß der Reifen auf die Schulter der Felge rutschen, was mit hohem Luftdruck und einem manchmal erschreckenden Geräusch vonstatten geht.
Je nach Felgen-/Reifenkombination geht das mal leichter mal schwerer.
Diese Schwierigkeiten treten bei allen Fahrradtypen mit Scheibenbremsen auf.

Bei den Scheibenbremsen haben sich die vollhydraulischen Systeme durchgesetzt. Mechanische Scheibenbremsen finden sich bei günstigen Gravelbikes.

Zulässiges Gesamtgewicht des Fahrrades

So mancher wird fragen, wie ich auf dieses Thema komme?


Dafür gibt es zwei Gründe, einmal den tagtäglichen Umgang mit diesem Thema im Fahrradgeschäft.
Andererseits erkenne ich auf meinen Radtouren, wieviel Nachholbedarf es bei diesem Thema noch gibt. Mir fallen da hoffnungslos überladenen Fahrräder auf, deren Rahmen und auch restlichen Komponenten mir da leid tun und ich mir vorstellen kann, daß der
eine oder andere Benutzer nicht wirklich die erhoffte Freude an der Radtour haben kann, er muß sicherlich dem Steuern viel zu viel Aufmerksamkeit schenken.

Mit der starken Verbreitung der Gravelbikes rückt das Thema in den Vordergrund und wird doch viel zu selten beachtet. Bei diesem Bereich ist das zulässige Gesamtgewicht des Fahrrades, aber auch das der Laufräder zu beachten, wie auch die Belastung der Sattelstütze durch die großen daran befestigten Taschen.


Das zulässige Gesamtgewicht setzt sich zusammen aus:

  • dem Fahrradgewicht
  • dem Gepäckgewicht
  • und dem Gewicht des Fahrers

Das zulässige Gesamtgewichts liegt je nach Fahrrad zwischen 100 und 160 kg.

Fahrräder, die für Gepäckzuladung geschaffen sind, sehen anders aus als welche die für Straßenrennen gedacht sind! Der Kern des Unterschiedes liegt einerseits in der geometrischen Konstruktion des Rahmens, andererseits ist das Rahmenmaterial ist in
Materialzusammensetzung, Dimensionierung und Wandstärke auf den geplanten Zweck angepaßt, um die nötige Rahmenfestigkeit auch bei extremer Beladung zu erreichen.


Weiterhin entscheiden über die Zuladung:

  • Gepäckträger
  • Laufräder
  • Bereifung
  • Federung, falls vorhanden

Je nach dem Einsatzzweck ist das bei der Neuanschaffung ein wichtiges Thema, leichte Trekkingräder mit schlanken Aluminiumrahmen tragen eben deutlich weniger Last, als größer dimensionierte Aluminiumrahmen oder auch gut gebaute Stahlrahmen.
Viele Hersteller schweigen in ihren Katalogen zu diesem Thema
, so mancher Fahrradhändler oder auch deren Personal setzt sich nicht mit diesem Thema auseinander und kann so auch nicht die richtigen Beratung leisten.

Natürlich ist die gleichmäßige Verteilung gerade bei viel Gepäck von entscheidender Bedeutung für das Fahr-/Lenkverhalten das Fahrrades.

Ein voll bepacktes Fahrrad verlangt auch von der Person, die es bewegt, ein angepaßtes Verhalten.

Optik Fahrradrahmen

Über Optik lässt sich bekanntlich streiten, die Geschmäcker sind verschieden.

Ich selbst bin bekennender Anhänger von hochwertigen Stahlrahmen, die Aluphase hab ich schon hinter mir, eine Carbonphase hat es nicht und wird es bei mir nicht geben.

Heute ist mir einerseits eine schlanke Silhouette wichtig, trotzdem erwarte ich die nötigen Festigkeitsreserven, die elastischen Eigenschaften von Stahl sind mir wichtig. In der Regel ist ein gut gemachter Stahlrahmen deutlich länger haltbar als Rahmen aus Alu. Das Material läßt sich sehr gut reparieren und sollte das Fahrradleben dann doch zu Ende gehen, läßt sich Material gut recyceln.

Design kontra Wartungsfreundlichkeit

Immer öfter verschwinden Schalt-/Bremszüge und Bremsleitungen im Rahmen, das macht eine sehr aufgeräumte Optik. Leider geht das oft zulasten der Wartungsfreundlichkeit, in vielen Fällen kommt die Überraschung beim ersten Tausch eines Schalt- oder Bremszuges. Das Ein-/Durchfädeln des neuen Zugs durch den Rahmen wird bei fehlenden Führungen im Rahmen dann zum zeitaufwändigen Geduldsspiel trotz spezieller Hilfsmittel. Vielfach erschweren die nicht glatten Oberflächen der Rahmen innen diese Arbeit.

Welche Erfahrungen habt ihr da gesammelt?

Umfrage: Eure Erfahrungen mit Scheibenbremsen an Rennlenkerrädern

Wie sind eure Erfahrungen mit Scheibenbremsen (hydraulisch/mechanisch) in Verbindung mit Rennradbremsschalthebeln, was die Verzögerung und Geräusche anbetrifft?
Besonders interessiert mich diese Kombination an Randonneur-Rädern, Gravelbikes und aufgerüsteten Crossrädern gerade bei Gepäckzuladung?
Welche Bremssysteme fahrt ihr mit welchen Scheibengrößen und welches Gewicht muß abgebremst werden?

Ich freue mich schon auf die Zuschriften, danke schon mal vorab.

Willkommen bei bike-culture,

einer privaten Internetseite für Fahrradtechnik, für alle diejenigen, die sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigen.
Leider ist ein ganzes Stück Fahrrad-Kultur durch die Massenware Fahrrad und den Ebikeboom auf der Strecke geblieben. Im ersten Moment scheint es bei den Fahrrädern nur noch optisch moderne Rahmenformen zu geben, oder dann das absolute Gegenteil, übertrieben klassisch bis zum Abwinken.
Alle diejenigen, die etwas dazwischen suchen, haben es schwer.
Wartungsfreundlichkeit scheint bei der großen Masse der Fahrradhersteller kein vordergründiges Thema zu sein.
Design steht vor Wartungsfreundlichkeit/Haltbarkeit und Funktion. Mir erschließt sich sehr oft nicht der Sinn und Zweck so mancher Konstruktionen und technischer Details. Offenbar haben die Designer die Oberhand gewonnen.
Ich möchte mich hier unabhängig und kritisch mit den aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen, ohne diese zu verteufeln.

Diese Internetseite befindet sich im Aufbau, es sind noch nicht alle Inhalte umgezogen, fehlende Rubriken siehe: http://www.rad-und-reise.de